Jagsthausen

Projekt 500 Jahre Bauernkrieg und Götz von Berlichingen – Ausstellung auf der Götzenburg Mai 2025

Kurzbeschreibung des Projekts

Auf Initiative und Einladung von Birgit und Götz von Berlichingen arbeiten wir im HGIS Club seit November 2024 an einer studentischen Ausstellung auf der Götzenburg Jagsthausen.

Ab Mai 2025 bietet die Götzenburg in Jagsthausen die Möglichkeit, sich mittels unterschiedlicher Ausstellungssegmente mit den Lebenswelten von Bauern und Adeligen zur Zeit des Bauernkriegs (1524-1526) sowie neuen Erkenntnissen zur „Eisernen Hand“ des Götz von Berlichingen (1480-1562) auseinanderzusetzen. Die Ausstellung versteht sich als Ergänzung zu den im Museum auf der Götzenburg ausgestellten historischen Artefakten und lädt dazu ein, diverse Formen der Geschichtskommunikation von einem Videospiel über Hologramme und Augmented Reality bis hin zu einer Schnitzeljagd-App kennenzulernen.

Kern des ersten Ausstellungsraums, dessen Segmente weitestgehend hauptverantwortlich von Studierenden entwickelt wurden, ist das Videospiel „Vindex: Das Schicksal von Fehrsagen“. Das Spiel bringt Kindern und Jugendlichen auf interessante und innovative Weise das Rechtssystem des 16. Jahrhunderts nahe. Intensive Recherche, authentische Gestaltung und eine an Unterhaltung orientierte Entwicklung ermöglichen es, die Lebenswelt einer Bäuerin im ausgehenden Mittelalter sich zu erspielen. Weitere Segmente dieses Teils der Ausstellung stellen sich der Herausforderung, die Ideen, die die „Bewegung des gemeinen Mannes“ trieben, schlaglichtartig und auf innovative Art einem breiten Publikum nahezubringen.

Ein zweiter Ausstellungsraum stellt die Figur des Götz von Berlichingen und sein Leben mit einer Beeinträchtigung in den Mittelpunkt. Heutige Techniken wie die Computertomographie erlauben es, bis in das Innere einzelner Fingerglieder vorzudringen, die Funktionsweise der Prothese vollumfänglich zu verstehen und die Güte der Handwerkskunst zu bewundern. Den Ausstellungsbesuchern eröffnet sich an einer Hologrammstation das historische Objekt von einer unbekannten Perspektive. Sie „fliegen“ in die Hand hinein und betrachten sie aus einer Nähe, die beim realen Objekt nur Restaurator*innen offensteht. Informationen zu den medizinischen Möglichkeiten damals und heute runden diesen Ausstellungsteil ab.

Die Ausstellung ist bewusst variabel und erweiterbar gehalten, um noch weiteren Vermittlungs- und inhaltlichen Ideen Raum zu geben, von denen bereits viele in der Vorbereitung aufgekommen sind. Zudem wird sie in Teilen über das Jubiläumsjahr hinaus in verschiedenen Kontexten verwendbar sein.

An dem Ausstellungsprojekt, das der Initiative und Einladung von Birgit und Götz von Berlichingen gefolgt ist und von Dirk Eller, Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Dr. Kilian Schultes und Dr. Heiko P. Wacker koordiniert wird, beteiligt sich ein stetig wachsender Verbund aus Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Expertinnen. Grundlegendes visuelles Material insbesondere der „Eisernen Hand“ gehen auf die digitale Erfassung durch Experten des Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) sowie Priv.-Doz. Dr. med. Roman Sokiranski, Facharzt für Radiologie, Radiologisches Zentrum Heidelberg, zurück. Eine historische und/oder wissenschaftliche Einordnung liefern an verschiedenen Stationen Prof. Dr. Thomas Maissen (Historisches Seminar, Universität Heidelberg), Dr. Harald Drös (Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Dr. sc. hum. Sara Doll (Anatomische Sammlung, Medizin Heidelberg) und Allyn Eidsness (Uhrmachermeister und Restaurator).

Stand 30.11.2024 & 15.1.2025 / Workshop in der Götzenburg und im Historischen Seminar der Universität Heidelberg; 13.4.2025: Filmaufnahmen in Jagsthausen; 15.4.2025 Filmaufnahmen in Heidelberg.

Koordination

Dirk Eller, Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Dr. Kilian Schultes, Dr. Heiko P. Wacker

Kommiliton:innen des HGIS Clubs

Markus Baier, B.A. (M.A. Global History); Sebastian Dörr, B.A. (M.A. Global History); Mil Gaspar (B.A. Geschichte); Emma-Luise Hartlieb (B.A. Geschichte/Romanistik); Maximilian Hege, B.A. (M.A. Global History); Max Kühborth B.A. (M.A. Geschichte); Vera Penell (B.A. Geschichte/Kunstgeschichte); Jennifer Phuong (B.A. Geschichte/Historische Grundwissenschaften); Mika Robin Rück, B.A. (M.A. Geschichte); Tom Scheffel (B.A. Geschichte/Osteuropa- und Ostmitteleuropastudien); Sophie Schollenberger, B.A. (M.A. Global History); Joana Stein, B.Sc. (M.Sc. Geoarchäologie); Theodor Werner (B.A. Geschichte/Historische Grundwissenschaften)

Team & Netzwerk

Steffen Bauer, Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH); Konrad von Berlichingen, Archiv der Freiherren von Berlichingen zu Jagsthausen; Dr. sc. hum. Sara Doll, Anatomische Sammlung, Medizin Heidelberg; Dr. Harald Drös, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Deutsche Inschriften); Allyn Eidsness, Uhrmachermeister und Restaurator; Konrad Goes, Fotograf, heidelfoto.de; Joschua Götz; Ferhat Neptun, Medienforum Heidelberg e.V., Karlstorbahnhof; Dr. Roland Prien (HCCH); Tina Schöbel, M.A., Bauforschung (HCCH), Citizen Science Projekt „Archäologiepark Burg Wersau“; Priv.-Doz. Dr. med. Roman Sokiranski, Facharzt für Radiologie, Radiologisches Zentrum Heidelberg (MVZDRZ/ https://www.mvz-drz.de)

Die Projekte im Einzelnen

  • Die „Eiserne Faust“ des Götz von Berlichingen verlässt nach 100 Jahren zum ersten Mal die Burg in Jagsthausen: CT der „Eisernen Faust“ in Heidelberg am 30.1.2025 durch Priv.-Doz. Dr. med. Roman Sokiranski, Facharzt für Radiologie, Radiologisches Zentrum Heidelberg (MVZDRZ/ https://www.mvz-drz.de). Parallele Untersuchung via Endoskop. Aufarbeitung für eine holografische Darstellung des Innern wie Äußern der „Eisernen Faust“ wie auch der „Alltagsprothese“ auf der Götzenburg und wissenschaftliche Aufarbeitung und Kommunikation der Funktionsweise der Prothese sowie Kontext der Amputation der Hand des Götz von Berlichingen zusammen mit Dr. med. hum. Sara Doll, Anatomische Sammlung, Medizin Heidelberg, und Gacel, Uhrmachermeister und Restaurator. Radio-Feature im SWR in Arbeit.
  • Hochauflösender 3D-Scan der Oberfläche der „Eisernen Faust“ auf der Götzenburg durch das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) am 30.11.2024 & 1.2.2025 im Rahmen von zwei Workshops auf der Götzenburg in Jagsthausen, zudem Laserscan des „Verlies“. Aufbereitung der 3D-Daten zur Publikation durch das HCCH (Steffen Bauer, Dr. Roland Prien, Tina Schöbel, M.A.). Bericht in der Landesschau BW: Wissenschaftler untersuchen Prothese, „Eiserne Hand“ des Götz von Berlichingen wird gescannt, SWR Aktuell Baden-Württemberg, 1.2.2025, 19:30 Uhr.
  • 500 Jahre Bauernkrieg und Götz von Berlichingen, Ausstellung im Marstall auf der Götzenburg mit vielfältigen Beiträgen aus dem Kreis der Studierenden und von Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Dr. Harald Drös, Dirk Eller, Konrad Goes, Dr. Heiko P. Wacker und Dr. Kilian Schultes. Kern des ersten Ausstellungsraums, dessen Segmente weitestgehend hauptverantwortlich von Studierenden entwickelt wurden, ist das Videospiel „Vindex: Das Schicksal von Fehrsagen“. Das Spiel bringt Kindern und Jugendlichen auf interessante und innovative Weise das Rechtssystem des 16. Jahrhunderts nahe. Intensive Recherche, authentische Gestaltung und eine an Unterhaltung orientierte Entwicklung ermöglichen es, die Lebenswelt einer Bäuerin im ausgehenden Mittelalter sich zu erspielen. Weitere Segmente dieses Teils der Ausstellung stellen sich der Herausforderung, die Ideen, die die „Bewegung des gemeinen Mannes“ trieben, schlaglichtartig und auf innovative Art einem breiten Publikum nahezubringen.

Ressourcen

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Presseschau

Bildnachweise

  • Skizze des Wappens: Dr. Harald Drös, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
  • Epitaph des Götz von Berlichingen, Kloster Schöntal: Dr. Kilian Schultes, Historisches Seminar, Universität Heidelberg
  • 3D-Scan der Oberfläche der „Eisernen Hand“: Dirk Eller, Universität Heidelberg

Vorschau / Prototypen