Der erste Ausflug der Eisernen Hand des Götz von Berlichingens seit 100 Jahren – und dann gleich ins CT des Bethanien-Krankenhauses in Heidelberg. Der Scan durch Priv. Doz. Dr. Roman Sokiranski hat es ins Radio geschafft!
Vielen, vielen Dank an Andreas Langen für den überaus gelungenen Beitrag – und natürlich an Birgit und Götz von Berlichingen, die dies alles überhaupt erst ermöglicht haben.
Auf Initiative und Einladung von Birgit und Götz von Berlichingen arbeiten wir im HGIS Club seit November 2024 an einer studentischen Ausstellung auf der Götzenburg Jagsthausen. Zu Götz von Berlichingen (1480-1562) und zum Jubiläum des Bauernkrieges 1525-2025 werden anhand unterschiedlicher Themen und Objekte Formen der Geschichtskommunikation vom digitalen Spiel über Hologramme/AR hin zur Wander-App ausgelotet.
Die Koordination haben Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Dirk Eller, Dr. Heiko P. Wacker und Dr. Kilian Schultes, Historisches Seminar der Universität Heidelberg, inne.
Zu unserer großen Freude ist unsere Gruppe schnell gewachsen. Am 11.1.2025 fand ein Treffen aller Projektbeteiligten statt. Wir freuen uns auf kreatives interdisziplinäres Basteln in den nächsten Monaten!
Stand 30.11.2024 & 15.1.2025 / Workshop in der Götzenburg und im Historischen Seminar der Universität Heidelberg: Steffen Bauer, Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH); Konrad von Berlichingen, Archiv der Freiherren von Berlichingen zu Jagsthausen; Dr. med. hum. Sara Doll, Anatomische Sammlung, Medizin Heidelberg; Dr. Harald Drös, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Deutsche Inschriften); Gacel, Uhrmachermeister und Restaurator; Konrad Goes, Fotograf, heidelfoto.de; Joschua Götz; Dr. Roland Prien (HCCH); Tina Schöbel, M.A., Bauforschung (HCCH), Citizen Science Projekt „Archäologiepark Burg Wersau“ und Priv.-Doz. Dr. med. Roman Sokiranski, Facharzt für Radiologie, Radiologisches Zentrum Heidelberg (MVZDRZ/ https://www.mvz-drz.de).
Zusammen mit den Kommiliton:innen des HGIS Clubs: Mil Gaspar (B.A. Geschichte); Sophie Schollenberger, B.A. (M.A. Global History); Joana Stein, B.Sc. (M.Sc. Geoarchäologie); Mika Robin Rück, B.A. (M.A. Geschichte); Jennifer Phuong & Theodor Werner (B.A. Geschichte/Historische Grundwissenschaften); Tom Scheffel (B.A. Geschichte/Osteuropa- und Ostmitteleuropastudien; Markus Baier, B.A. (M.A. Global History); Emma-Luise Hartlieb (B.A. Geschichte/Romanistik); Vera Penell (B.A. Geschichte/Kunstgeschichte); Maximilian Hege, B.A. (M.A. Global History); Sebastian Dörr, B.A. (M.A. Global History) und Max Kühborth B.A. (M.A. Geschichte).
Die einzelnen Projekte:
Die „Eiserne Faust“ des Götz von Berlichingen verlässt nach 100 Jahren zum ersten Mal die Burg in Jagsthausen: CT der „Eisernen Faust“ in Heidelberg am 30.1.2025 durch Priv.-Doz. Dr. med. Roman Sokiranski, Facharzt für Radiologie, Radiologisches Zentrum Heidelberg (MVZDRZ/ https://www.mvz-drz.de). Parallele Untersuchung via Endoskop. Aufarbeitung für eine holografische Darstellung des Innern wie Äußern der „Eisernen Faust“ wie auch der „Alltagsprothese“ auf der Götzenburg und wissenschaftliche Aufarbeitung und Kommunikation der Funktionsweise der Prothese sowie Kontext der Amputation der Hand des Götz von Berlichingen zusammen mit Dr. med. hum. Sara Doll, Anatomische Sammlung, Medizin Heidelberg, und Gacel, Uhrmachermeister und Restaurator. Radio-Feature im SWR in Arbeit.
Hochauflösender 3D-Scan der Oberfläche der „Eisernen Faust“ auf der Götzenburg durch das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) am 30.11.2024 & 1.2.2025 im Rahmen von zwei Workshops auf der Götzenburg in Jagsthausen. Aufbereitung der 3D-Daten zur Publikation durch das HCCH (Steffen Bauer, Dr. Roland Prien, Tina Schöbel, M.A.). Bericht in der Landesschau BW: Wissenschaftler untersuchen Prothese, „Eiserne Hand“ des Götz von Berlichingen wird gescannt, SWR Aktuell Baden-Württemberg, 1.2.2025, 19:30 Uhr
500 Jahre Bauernkrieg und Götz von Berlichingen, Ausstellung im Marstall auf der Götzenburg mit vielfältigen Beiträgen aus dem Kreis der Studierenden und von Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Dr. Harald Drös, Dirk Eller, Konrad Goes, Dr. Heiko P. Wacker und Dr. Kilian Schultes.
Mit dem HGIS Club waren wir bereits etliche Male auf dem Heidelberger Heiligenberg unterwegs. Dort findet sich neben der Resten der Ringwallanlage, dem „Heidenloch“, den Ruinen der beiden Klöster St. Michael und St. Stephan auch die große Freilichtbühne aus der Zeit des Nationalsozialismus, die „Thingstätte“.
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung der Universität Heidelberg unter Leitung von PD Dr. Stefanie Samida und Eva-Maria Heindl haben Studierende im vergangenen Sommersemester eine virtuelle Ausstellung mit dem Titel „Kult(ur)orte. Vergangenheit und Gegenwart der NS-Thingstätten“ erarbeitet. Mittlerweile ist sie auf dem Server der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) abrufbar.
Unserem Ausstellungskonzept liegt die Motivation zugrunde, das Augenmerk bewusst auf einen Teil der Geschichte zu richten, dessen Spuren unsere Öffentlichkeit bis heute zwar noch sichtbar durchziehen, aber vielerorts nicht mehr bewusst reflektiert werden.Denn paradoxerweise ist Geschichte ja gleichzeitig sichtbar und doch unsichtbar.Wir hoffen, unseren virtuellen Besucher*innen damit einen Kontext begreiflich und verständlich werden zu lassen, dessen tieferliegende Schichten ansonsten vielfach übersehen werden.
Heidelberger Thingstätte [Foto: KPS / Januar 2024]
Exkursion/Workshop in Südfrankreich mit vielen Mitgliedern des HGIS Clubs. Danke an Andreas Langen, Sandy Colvine, Dayana und Judith vom Teams des FIEF!
Unsere dort erarbeiteten Touren/Objektbeschreibungen auf der Plattform „komoot“ haben wir dort in einer „Collection“ gesammelt: FIEF Châteauneuf / Drôme
„Photographie et Interprétation du patrimoine: Réléver les strates de l’histoire“, 28.9. bis 5.10.2024
As-tu déjà lu le paysage ? Très certainement lorsque tu t’es arrêté à un belvédère. L’histoire du paysage est une perception unique pour chacun.e d’entre nous. Lorsque le regard est attiré par le décor, nous contemplons, nous posons des questions, nous objectivons et subjectivons. Nous formons des récits liés aux visages, aux lieux et aux espaces encore inconnus qui émergent devant nous. Nous donnons un sens à ce que nous voyons et révélons les strates de l’histoire pour rendre le paysage vivant. Combinant histoire et géographie, ou „histoire totale“ dans la tradition française classique, cet atelier adopte une approche holistique pour étudier, identifier et interpréter le paysage de la vallée du Jabron entre La Bégude-de-Mazenc et Dieulefit, en Drôme provençale. Équipé de compétences clés pour capturer vos pensées en mots et en images, vous créerez des dépliants de sentiers autoguidés avec des photographies, des textes et des contenus audio attrayants pour que visiteurs et habitants puissent faire une découverte immersive des strates d’histoire dans le paysage, façonné et transformé par l’homme. Sandy Colvine: Géographe, formateur et spécialiste de l’interprétation du patrimoine agrée par Interpret Europe, conseiller en développement rural. Andreas Langen: Photographe et auteur. Il a travaillé avec Kai Loges en duo sous le nom de « die arge lola », notamment sur le documentaire « Nebenan – Les voisinages du camp d‘Auschwitz ». Maître de conférences dans différentes universités et journaliste à la radio. Encadrement scientifique: Dr. Kilian Schultes, Département d’histoire (Université de Heidelberg)
Le FIEF : 245 grande rue 26160 La Bégude-de-Mazenc Drôme provençale lefief-drome.com
Vier Worte, eine klare Ansage, Herr Dr. Goetze brachte auf den Punkt, was ihm im Interesse profunder Geschichtswissenschaft als relevantes Rüstzeug erschien.
Es gibt Dutzende Geschichten, die einem so einfallen, erinnert man sich an Seminare oder Exkursionen mit ihm. Eine drängt sich jedoch gerade ganz besonders in den Vordergrund – jetzt, wo ich selbst eine Veranstaltung zur Geschichte Heidelbergs vorbereiten darf.
Dr. Jochen Goetze, Exkursion auf das Heidelberger Schloss im Jahr 2003
Es war Mitte der 1990er-Jahre, und Goetze schweifte mal wieder ein wenig ab in seinem Vortrage, um flux bei seiner geliebten Hanse zu landen. Bald waren nautische Fachbegriffe im Spiel – und leicht glasige Blicke seitens der Studierenden die Folge.
Auf seine Frage, ob wir denn in der Tiefe verstünden, was er so meint: Schweigen.
„Das sagt Ihnen rein gar nix, was ich so erzähle, oder! Ist denn von Ihnen niemand aus dem Norden?“ (Goetze klang schon fast ein wenig kläglich …)
Mutig meldet sich eine Kommilitonin: „Also ich, ich hab mal zwei Semester in Göttingen studiert!“
Für ihn ein Unding: „Göttingen! Regierungsbezirk Neapel“, wütet er, was einen leisen Zwischenton aus der letzten Reihe zur Folge hat: „Aber Lübeck ist ja auch schon fast Südschweden…“
Natürlich – und vollkommen zu Recht – werden wir nun mit einer Tirade überzogen, die ihm sichtlich Spaß zu machen scheint, sein Schmunzeln kann er nämlich nicht unterdrücken, während er uns nahelegt, „den Norden“ persönlich zu besuchen. „Sie müssen mehr reisen!“
Ich fasse mir schließlich ein Herz: „Ja, vielleicht sollten wir mal eine Exkursion nach Lübeck machen?“
„Eine wunderbare Idee, Herr Wacker! SIE organisieren die Zugfahrt!“ (Toll! Ich und meine große Klappe …)
Am Ende fand die Exkursion statt, eine unfassbar spannende Stadtführung mit Jochen Goetze war selbstredend inbegriffen.
Und spätestens hier durfte ich die wohl wichtigste Lektion meines gesamten Studiums lernen: Geschichte darf Spaß machen.
Und das könnte man jetzt auch in Großbuchstaben und mit Ausrufezeichen schreiben …
Wir haben die traurige Nachricht zum Anlass genommen, einen Wikipedia-Eintrag zu Dr. Jochen Goetze anzulegen. Ergänzungen sind dort sehr willkommen. Unser Dank gilt in besonderem Maß der Wikipedia-Nutzerin Nadi2018, die viel Engagement in die Überarbeitung unseres ersten Beitrags investiert hat, und allen anderen, die so schnell für eine Standardisierung des Artikels zu Jochen Goetze gesorgt haben [Versionshistorie].
Der interdisziplinäre Arbeitskreis Historische Geografische Informationssysteme – „The HGIS Club“ feierte 2020 sein 20jähriges Jubiläum. Begründet wurde die Veranstaltung als „Multimedia-Übung: Heidelberg im Späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ im Sommersemester 2000. Dozent und Mentor der Veranstaltung war Jochen Goetze, der die Veranstaltung zusammen mit Kilian Schultes anbot, der zuvor im European Media Lab/Villa Bosch gearbeitet hatte. Obwohl kurz vor dem Ruhestand ließ sich Jochen Goetze mit dem ihm eigenen großem Elan auf die neuen Möglichkeiten ein, die die digitalen Medien seinerzeit, v.a. Webseiten, Flash und Quicktime-VR, zur Vermittlung der Stadtgeschichte in der Öffentlichkeit boten. Ein Thema, das ihm seit jeher von großer Wichtigkeit gewesen war. Eine „Quelle“ frühen multimedialen Arbeitens in den Geschichtswissenschaften stellt die Webseite des Forschungsprojekts „Heidelberg in der Frühen Neuzeit (1508‑1803)“ dar, welche Marco Neumaier in Zusammenarbeit mit Jochen Goetze entworfen hatte (http://www.heidelberg-fruehe-neuzeit.uni-hd.de/). Jochen Goetze begeisterte mit einer Mischung aus Anschauung vor Ort durch Exkursionen, Diskussionen um eine zugleich publikumsgerechte und wie auch der Wissenschaft angemessene Aufbereitung der multimedialen Materialien. Nicht nur für das Projekt „intermedia 69“ stellte er eigene Filme und Bilder zu Verfügung. Die Generationen an nachfolgenden Dozenten und Akteure des und rund um den HGIS Club und das Projekt heiMAP haben Jochen Goetze viel mehr zu verdanken als der nüchterne Text auszudrücken vermag: Marco Neumeier, Lukas Loos, Ivan Sablin, Dirk Eller, Armin Volkmann, Kilian Schultes.
Alltagsgeschichten von Repression und Verfolgung 1933–1945 von Prof. Dr. Frank Engehausen
Anhand von 52 Fällen, die sich zwischen 1933 und 1945 in Heidelberg ereigneten und vor dem Sondergericht Mannheim verhandelt wurden, entsteht in diesem Buch eine Alltagsgeschichte der NS-Gewaltherrschaft in der Universitätsstadt am Neckar. Die einzelnen Kapitel sind chronologisch geordnet und jeweils mit Adressen versehen, so dass die mikrohistorischen Studien im Raum verortet werden können. Es lohnt der begleitende Blick in die digitale Sammlung „Schrifttum zur Stadt Heidelberg und zur Region“ der UB Heidelberg. Hier finden sich u.a. die entsprechenden Adressbücher der Stadt Heidelberg.
Hardcover gebunden / E-Book Erscheinungstermin: 09.03.2022 ISBN 978359351522
Im Juli 2020 waren wir mit Dr. Ludwig Hildebrandt auf Exkursion auf dem Wieslocher Bergbauwanderweg unterwegs. Unsere Route haben wir als .gpx-File gespeichert und nun mit den ergänzten Highlights der Führung in der Routenplanungs- und Navigations-App „Komoot“ zusammengeführt. Der „Bergbau-Rundwanderweg Wiesloch/Baiertal“ findet sich nun in Komoot und kann zur Navigation genutzt werden.
Bonner, Marc: Game | World | Architectonics. Transdisciplinary Approaches on Structures and Mechanics, Levels and Spaces, Aesthetics and Perception, Heidelberg, online: https://doi.org/10.17885/heiup.752 [11.05.2021].