Archiv der Kategorie: Historische Karten

heiMAP – Virtueller Kartentisch – Projektstart!

Unser neues Projekt startet zum Sommersemester 2016 – im HGIS Club werden wir erste Referenzprojekte erarbeiten…

heiMAP – der virtuelle Kartentisch

Ziel von HeiMap ist die Schaffung einer Online-Arbeitsplattform für Geoanwendungen in den Geisteswissenschaften, die in ein Portal mit modularen Werkzeugen und Diensten zum Projekt- und Datenmanagement integriert ist.

Aussagekräftige Karten, die mehrere Informationsebenen integrieren, sind immer interdisziplinäres Gemeinschaftswerk und stellen in ihrem Entstehungsprozess hohe Anforderungen an projektinterne Kommunikation, interdisziplinäre Effizienz und multimediales Datenmanagement. Die anvisierte virtuelle Arbeitsumgebung und das Arbeiten auf historischen Karten in situ bietet hier Lösungen für eine Reihe drängender Probleme in der gegenwärtigen geisteswissenschaftlichen Forschung mit Raumbezug: Orientierung im vormodernen Raum durch Erschließung historischer Karten, aktives und quellennahes Forschen auf Karten anstatt mit Karten, gemeinsame Arbeit online anstatt Desktopanwendungen mit sehr hohen Einstiegshürden, Zugänglichkeit durch Konzentration auf Kernfunktionen und zielgruppengerechte Dokumentation, enge Verknüpfung mit Diensten der Universitätsbibliothek, Rechtemanagement und Provenienznachweis, Standardkonformität der erarbeiteten Geodaten durch assistierte Datenmodellierung, Langzeitspeicherung, Propagierung und Reimport von Datensätzen unter neuen Fragestellungen.

Das Ergebnis ist ein virtueller Kartentisch zur kollaborativen Forschungsarbeit an überwiegend historischen Karten und Geodaten. Das Herzstück stellt ein web-basiertes Geographisches Informationsystem (WebGIS) dar. Der modulare Aufbau des Systems und die Einhaltung von Standards gewährleisten eine flexible Anbindung an ein Web-Portal, welches mehrere Werkzeuge und Dienste, wie z.B. Datenbanksysteme zur Speicherung der Metadaten (mit Schnittstellen zu externen Datenbanken), verschiedene Kommunikations- und Organisationswerkzeuge, eine zentrale Datenablage, ein Forum und verschiedene Projekt-Managemenent-Tools, verbindet. Die standortübergreifende und sichere Nutzung sämtlicher Werkzeuge wird durch das Identitätsmanagement aus „bwIDM“ gewährleistet. Das GIS-Modul wird an das Heidelberger Forschungsdaten-Repository „heiDATA“ angebunden, wodurch die Publikation der wissenschaftlichen Daten (mit DOI) erfolgen kann und somit die Nachnutzungsmöglichkeiten der wissenschaftlichen Ergebnisse verbessern.

Förderung

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK): Förderprogramm E-Science – Virtuelle Forschungsumgebungen.
2016-2018

Projektleitung

Universitätsrechenzentrum Heidelberg, Prof. Dr. Vincent Heuveline

Projektpartner
  • Universitätsrechenzentrum URZ:
    Prof. Dr. Vincent Heuveline/Dr. Martin Baumann
  • Abteilung Geoinformatik, Geographisches Institut:
    Prof. Dr. Alexander Zipf/Dipl. Geo. Lukas Loos
  • Universitätsbibliothek Heidelberg:
    Dr. Veit Probst/Dr. Maria Effinger/Leonard Maylein
  • Exzellenzcluster „Asia & Europe in a Global Context“,
    JRG „Digital Humanities and Digital Cultural Heritage“: Dr. Armin Volkmann
  • Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde/Historisches Seminar: Prof. Dr. Jörg Peltzer/ Dr. Kilian Schultes/ The HGIS Club

Außeruniversitärer Kooperationspartner:
Landesarchiv Baden-Württemberg: Prof. Dr. Robert Kretzschmar

Georeferenzierung von 444 historischen Karten an der ULB Darmstadt

Die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt hat 444 digitalisierte, historische Karten zur Georeferenzierung per Crowdsourcing mit dem ULB-Georeferencer freigegeben. An Geschichte und Karten interessierte Personen können sich gerne am Projekt beteiligen und nebenbei noch allen Nutzerinnen und Nutzern sowie der Bibliothek helfen. Die ULB Darmstadt freut sich über jede Mithilfe!

Georeferencer_Screenshot_Kontrollpunkte_nummeriert_Neu

Resultat und Ziel der Georeferenzierung bzw. Verortung der Karten mit Hilfe von Kontrollpunkten ist die Ermöglichung einer geographischen Suche, ein Vergleich von alten mit modernen Karten sowie die verbesserte, weltweite Georeferencer_Screenshot_OverlaySichtbarkeit der Darmstädter Kartensammlung über internationale Kartenportale wie Old Maps Online. Zentral ist dabei aus bibliothekarischer Sicht weniger die exakte Georeferenzierung als vielmehr die möglichst genaue Verortung, um die bisher nicht vorliegenden Koordinatenangaben für die Katalog-Metadaten zu erhalten. Man kann sich im ULB-Georeferencer für weitergehende Analysen darüber hinaus ein Verzerrungsgitter anzeigen lassen, die Karte in Google Earth betrachten oder ein ESRI World file für die Nachnutzung in GIS downloaden.

Auf der Projekthomepage finden sich weitere Informationen sowie eine ausführliche Anleitung zum Mitmachen. Wie bei anderen Crowdsourcing-Projekten liegt ein besonderes Augenmerk auf dem kompetitiven Charakter, so dass neben einer öffentlich sichtbaren Punkteliste der fleißigsten Freiwilligen diese anschließend die Möglichkeit zu einem exklusiven Einblick in die kartographischen Bestände der ULB Darmstadt erhalten.

Nach Abschluss des Projekts erfolgt eine Evaluierung auch im Vergleich zu anderen bibliothekarischen Georeferenzierungsprojekten wie beispielsweise an der British Library oder der SLUB Dresden.

Kontakt und weitere Informationen:

Universitäts- und Landesbibliothek DarmstadtULB_quad0_gruen_CMYK_2
Michael Ammon (michael.ammon@ulb.tu-darmstadt.de)
Projekthomepage inkl. Anleitung: www.ulb.tu-darmstadt.de/georeferencer

Topographischer Atlas des Grossherzogthums Baden 1:25000 (1875 bis 1886)

Deutsche Fotothek – Kartenforum, von der Deutschen Fotothek betreutes und von der DFG gefördertes Informationsportal von Bibliotheken, Museen und Archiven

6.000 Messtischblätter im Maßstab 1:25.000 sowie die Karte des Deutschen Reiches im Maßstab 1:100.000, darunter der „Topographische Atlas des Grossherzogthums Baden“ 1:25000 (1875 bis 1886)

http://www.deutschefotothek.de/cms/kartenforum-sachsen-messtischblaetter.xml