Archiv der Kategorie: Projekt

Australien – „Mapping Massacres“

Zwei HGIS-Projekte zu Frequenz und Ort von massenhaften Tötungen von Indigenen in Australien, um deren Planmäßigkeit und deren Erinnerung dort intensiv diskutiert wird, wurden am 6.12.2017 in einem sehr lesenswerten Artikel von Ceridwen Dovey im „New Yorker“ besprochen.

Dovey, Ceridwen: The Mapping of Massacres. In Australia, historians and artists have turned to cartography to record the widespread killing of Indigenous people, in: The New Yorker, 6.12.2017, online: https://www.newyorker.com/culture/culture-desk/mapping-massacres [02.01.2018].

Dass „the names of places“ über ArcGIS angelegt ist,  ist angesichts des Crowd-Sourcing-Ansatzes bedauerlich. Zusammen mit der Notwendigkeit, die historische Wahrscheinlichkeit der einzelnen Vorfälle bezüglich Zeit, Raum und Quellen zu diskutieren, zeigt sich hier in meinen Augen, wie wichtig die Konzepte sind, die wir auch im Rahmen von heiMAP diskutieren.

Direkt zu den beiden Projekten:

Besuch der Ausstellung „Fließende Räume“ & Sichtung der Archivalien zum „Hochpunkte“-Projekt

Den Besuch der Ausstellung „Fließende Räume“ im Generallandesarchiv Karlsruhe  im Rahmen des heiMAP-Projekts haben wir genutzt, um uns die unserem „Hochpunkte“-Projekt zugrunde liegenden Karten und Skizzenbücher im Original anzuschauen. Außerdem prüften wir die möglichen Referenzkarten für unseren „Virtuellen Kartentisch“.  Grundlage für ein neues Projekt könnten die Karten des Topographischen Atlas 1:50.000 über das Großherzogtum Baden mit Einzeichnungen geplanter Eisenbahnstrecken darstellen!

Unser herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann, der unsere Gruppe durch die faszinierende Ausstellung zum „Donauraum“ im GLA führte: Gezeichnete „Wunschräume“, dynamische „Mental Maps“ und der osmanische „Andere“ in faszinierender Zusammenschau mit den historischen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen von der Frühen Neuzeit bis ins Hier und Jetzt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27.10.2017!

“Fließende Räume. Karten des Donauraums, 1650–1800”, Ausstellungskatalog (Verlag Schnell & Steiner) und “Die späten Türkenkriege. Wahrnehmen — Wissen — Erinnern”, Aufsatzband (Verlag Schnell & Steiner).

Historical Geography of Bourbon Spanish America

HGIS de las Indias is a project funded by the Austrian Science Fund (FWF), P 26379-G18, located at the Historical Institute of the University of Graz. Its purpose is to provide a common spatio-temporal data framework and an online visualization (a dynamic, interactive, and customizable WebGIS, https://www.hgis-indias.net/cmv-app-master/viewer/), for the historical geography of Bourbon Spanish America before the eve of independence.

The language of the project’s documentation, interface, and applications is Spanish only. Its main features include:

  • A gazetteer of 12000+ places and 1000+ territorial entities designed to enable integration of third-party data.
  • Geometries (.shp) of the spatial representations of gazetteer entries for open access download.
  • A WebGIS with dozens of themed layers, which can be controlled via a time-slider. Main groups of layers are:
    • Territorial organization at 12 “levels” (districts, provinces, bishoprics…)
    • Populated places: by settlement type; by parish/mission status, etc.
    • Communications: Major navigation routes, postal routes; post offices…
    • “Internal” and “external” affairs: Treaty lines, independent indigenous groups, foreign claims, rebellions, etc.
    • Aggregated data: Layers with information on cultural aspects (universities, printing), demography, economy (silver production, mining mita…)
    • Georeferenced old maps
  • A Dokuwiki-infrastructure for documentation and possible crowd-sourced further description of the gazetteer.
  • Standardized workflows to enable easy “spatialization” of well-formed tables that link to entities in our gazetteer. They work quite well already and by the end of the project we hope to even offer a web-based submission interface that allows to process an uploaded table and automatically return a shapefile as a result.
  • A mostly-OCR-based digital edition of the 5-volume „Historical-Geographic Dictionary of the Indies“ (1786-1789) by Antonio de Alcedo, linked to the gazetteer entries in the Dokuwiki. However, human ressources for manual cleanup are low, so unless additional funding can be gathered, only important cities and territories can be referenced, and the edition cannot claim to meet any standard of scholarly digital editions. Ideas for a collaborative editing environment for the five TEI-XML files with a low hurdle for contributors are welcome!

Contact: Werner Stangl via www.hgis-indias.net

Rekonstruktion des Verkehrsnetzes Westeuropas 1500-2000

Im Rahmen einer Dissertation wird an der ETH Zürich das Verkehrsnetz Westeuropas von 1500 bis 2000 über ein HGIS rekonstruiert, um mittels den damaligen Reisezeiten historische Erreichbarkeiten zu schätzen. Grundlage bilden historische Verkehrswegekarten. Die zur Zeit stattfindende Digitalisierungsarbeit wird an der kommenden STRC-Konferenz vorgestellt. Raphael Fuhrer freut sich über Hinweise zu geeigneten Karten und Algorithmen, die Verkehrswege aus Scans für ein GIS auslesen können – insbesondere für alte, in schwarz-weiss gezeichnete Karten.

E-Science-Tage 2017
Forschungsdaten managen

16. – 17. März 2017 an der Universität Heidelberg

Mit einem Schwerpunkt auf dem Management von Forschungsdaten (FDM) behandeln die E-Science-Tage 2017 erreichte Fortschritte, neue Herausforderungen und Chancen bei der Arbeit mit digitalen Forschungsdaten. Die E-Science-Tage bieten sowohl Forschenden als auch Infrastruktureinrichtungen ein gemeinsames Forum für die Initiierung und Etablierung nachhaltiger Lösungen.

[https://e-science-tage.de/]

Tagungsbericht, u.a. Projektvorstellung heiMAP in Karlsruhe

Tagungsbericht: Bereitstellung, Präsentation, Nutzung. Digitale Kartografie in historisch-geografischen Informationssystemen, 21.06.2016 Karlsruhe, in: H-Soz-Kult, 01.10.2016, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6721>.

Danke an Monja Dotzauer vom Historischen Institut Stuttgart für den Bericht – und an Klaus Graf dank dessen Archivalia-Post ich den anfangs übersehenen Beitrag erst gesehen habe (und für alle anderen wertvollen Hinweise über die Monate und Jahre hinweg).

Kleine Ergänzung zum Text: Orbis Latinus Online (OLO) ist der Online-Gazetteer für Lateinische-Moderne-Ortsnamen mit Georeferenzierung. Leider momentan offline nachdem der Server gekapert wurde, wir arbeiten aber an der Aktualisierung des Frontends. GeoTWAIN ist eine mehrsprachige Metasuche nach Ortsnamen/Koordinaten in vielen unterschiedlichen Gazetteers, die von Philipp Frank betreut wird. Über GeoTWAIN lassen sich die in OLO hinterlegten Orte weiterhin abfragen.

„Signal-Notizen“ – Bleistiftzeichnungen der Hochpunkte bei der Triangulierung des Großherzogthums Baden

Topographischer Atlas über das Großherzogtum Baden 1838-1849; 1:50.000

Die Digitalisate der Skizzenblätter sind über das Generallandesarchiv Baden in Karlsruhe online verfügbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=14213&klassi=002.002&anzeigeKlassi=002.002.002 

Material für ein neues Projekt des HGIS-Clubs im Wintersemester 2016/17!

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St. Michael, September 1826

[Fortsetzung folgt…]

Topographischer Atlas über das Großherzogtum Baden 1838-1849, 55 Blatt, davon 29 in der UB Heidelberg in der „Rothe’schen Kartensammlung“ (gr. fol.; Blätter Nr.: 1a, 1b, 2a, 2b, 3-18, 20-29, 31) als einzelne Karten in hervorragender Qualität, vollständig als digitaler Atlas über UB Freiburg; http://www.ub.uni-freiburg.de/eucorkarten/eucor_main.php?ctrl=showCard&t_idn=5; ergänzend: Übersicht „Historische Kartenbestände des Oberrheins“ in der UB Freiburg und  Einführung zu den Kartenwerken und den -beständen der Badischen Landesbibliothek.

 

heiMAP – Virtueller Kartentisch – Projektstart!

Unser neues Projekt startet zum Sommersemester 2016 – im HGIS Club werden wir erste Referenzprojekte erarbeiten…

heiMAP – der virtuelle Kartentisch

Ziel von HeiMap ist die Schaffung einer Online-Arbeitsplattform für Geoanwendungen in den Geisteswissenschaften, die in ein Portal mit modularen Werkzeugen und Diensten zum Projekt- und Datenmanagement integriert ist.

Aussagekräftige Karten, die mehrere Informationsebenen integrieren, sind immer interdisziplinäres Gemeinschaftswerk und stellen in ihrem Entstehungsprozess hohe Anforderungen an projektinterne Kommunikation, interdisziplinäre Effizienz und multimediales Datenmanagement. Die anvisierte virtuelle Arbeitsumgebung und das Arbeiten auf historischen Karten in situ bietet hier Lösungen für eine Reihe drängender Probleme in der gegenwärtigen geisteswissenschaftlichen Forschung mit Raumbezug: Orientierung im vormodernen Raum durch Erschließung historischer Karten, aktives und quellennahes Forschen auf Karten anstatt mit Karten, gemeinsame Arbeit online anstatt Desktopanwendungen mit sehr hohen Einstiegshürden, Zugänglichkeit durch Konzentration auf Kernfunktionen und zielgruppengerechte Dokumentation, enge Verknüpfung mit Diensten der Universitätsbibliothek, Rechtemanagement und Provenienznachweis, Standardkonformität der erarbeiteten Geodaten durch assistierte Datenmodellierung, Langzeitspeicherung, Propagierung und Reimport von Datensätzen unter neuen Fragestellungen.

Das Ergebnis ist ein virtueller Kartentisch zur kollaborativen Forschungsarbeit an überwiegend historischen Karten und Geodaten. Das Herzstück stellt ein web-basiertes Geographisches Informationsystem (WebGIS) dar. Der modulare Aufbau des Systems und die Einhaltung von Standards gewährleisten eine flexible Anbindung an ein Web-Portal, welches mehrere Werkzeuge und Dienste, wie z.B. Datenbanksysteme zur Speicherung der Metadaten (mit Schnittstellen zu externen Datenbanken), verschiedene Kommunikations- und Organisationswerkzeuge, eine zentrale Datenablage, ein Forum und verschiedene Projekt-Managemenent-Tools, verbindet. Die standortübergreifende und sichere Nutzung sämtlicher Werkzeuge wird durch das Identitätsmanagement aus „bwIDM“ gewährleistet. Das GIS-Modul wird an das Heidelberger Forschungsdaten-Repository „heiDATA“ angebunden, wodurch die Publikation der wissenschaftlichen Daten (mit DOI) erfolgen kann und somit die Nachnutzungsmöglichkeiten der wissenschaftlichen Ergebnisse verbessern.

Förderung

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK): Förderprogramm E-Science – Virtuelle Forschungsumgebungen.
2016-2018

Projektleitung

Universitätsrechenzentrum Heidelberg, Prof. Dr. Vincent Heuveline

Projektpartner
  • Universitätsrechenzentrum URZ:
    Prof. Dr. Vincent Heuveline/Dr. Martin Baumann
  • Abteilung Geoinformatik, Geographisches Institut:
    Prof. Dr. Alexander Zipf/Dipl. Geo. Lukas Loos
  • Universitätsbibliothek Heidelberg:
    Dr. Veit Probst/Dr. Maria Effinger/Leonard Maylein
  • Exzellenzcluster „Asia & Europe in a Global Context“,
    JRG „Digital Humanities and Digital Cultural Heritage“: Dr. Armin Volkmann
  • Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde/Historisches Seminar: Prof. Dr. Jörg Peltzer/ Dr. Kilian Schultes/ The HGIS Club

Außeruniversitärer Kooperationspartner:
Landesarchiv Baden-Württemberg: Prof. Dr. Robert Kretzschmar